MEISTER FÜR DIE EWIGKEIT
27./28.05.20016
-SRC Erding holt nach 2013 zum zweiten Mal den Pott-
Abermals war die Turnhalle Niederrhein / Krefeld Ausrichter der Deutschen Senioren-Vereinsmeisterschaften. Bereits bei den letzten Meisterschaften war abzusehen, dass die „reinen“ Vereinsteams immer mehr abnehmen würden, und dafür mehr Hybridteams (also Teams, zusammengewürfelt oder aus verschiedenen Vereinen und sogar Landesverbänden) gemeldet würden. Trotzdem war es bis letztes Jahr aufgrund der Meldeanzahl noch möglich, beide Felder getrennt auszuspielen. Das A-Feld der reinen Vereinsteams kürte seinen „Deutschen Mannschaftsmeister“ – und nur dieser Titel hat tatsächlich auch Bedeutung – , das B-Feld der Hybridteams spielte hingegen ihren „Deutschen Teammeister“ aus, zwar mit eigenem Pokal, aber aufgrund dessen, dass sich diese Teams wie benannt aus verschiedenen Ecken heraus beliebig mit auch sehr guten Spielern versorgen können, die in dieser Zusammensetzung wahrscheinlich nie wieder dieselbe Mannschaft bilden würden, eigentlich ein Muster ohne Wert – was aber dem Spaßfaktor und natürlich auch dem sportlichen Ehrgeiz nicht schadete.
Dieses Jahr nun haben sich nur noch 4 reine Vereinsteams angemeldet, neben dem SRC Erding die Turnhalle Niederrhein mit 2 Mannschaften, sowie der ST Aplerbeck. Hingegen meldeten aber 8 Hybridteams. Damit nun dieses Jahr für alle Beteiligten genügend Matches gespielt werden konnten, hat der Deutsche Squashverband entschieden, beide Felder zusammenzulegen, jedoch die Wertung getrennt vorzunehmen – zum letzten Mal. Ab nächstes Jahr werden aus den bisherigen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften „internationale Deutsche Mannschaftsmeisterschaften“, bei denen alle bisherigen Beschränkungen in Sachen Vereinszugehörigkeit aufgegeben werden. Außerdem können dann auch ausländische Teams teilnehmen, sodass dieses Tournament unter völlig neuen Vorzeichen stattfinden wird.
Der SRC Erding hat das Glück, im selben Verein genügend gute Spieler zu haben und musssich daher auch nicht woanders bedienen. Das wird nach der Philosophie dieses Clubs auch so bleiben. Infolge dessen, dass mit diesem Tournament die bisherige getrennte Wertung zu Grabe getragen wird, sind die Herzogstädter also nun der letzte echte Deutsche Mannschaftsmeister, gelistet für die Ewigkeit. Aus diesem Grund durften die Mannen um Mannschaftsführer Mike Groß auch den bisherigen Wanderpokal behalten, allerdings mit der Weisung, selbigen dem verdienstvollsten Spieler dieses Tournaments zu überreichen – John Thornton, unserem Ex-Leader, der letztes Jahr seinen Rücktritt erklärt hatte und der wie kein Anderer den Respekt der gesamten Senioren-Squashwelt genießt – eine große Geste, durch viel Applaus der gesamten Squashgemeinde mitgetragen.
Der Turniermodus ergab, dass aus allen Meldungen 3 Gruppen gebildet und nach Spielstärke gesetzt wurden. Die 3 Vorrundenspiele gegen die „Heidschnucken-Schäfer“ aus dem Saarland, der zweiten Mannschaft des Gastgebers Turnhalle Niederrhein, sowie den „California Boys and Girls“ mit teils hochklassiger Besetzung aus halb Deutschland wurden allesamt mit 4:0 gewonnen. Die 3 Gruppenersten spielten dann am zweiten Tag gegeneinander. Dabei kam es zuerst zum Zusammentreffen mit dem ST Aplerbeck, ebenfalls ein reines Vereinsteam. Aufgrund der beschriebenen Konstellation kam also diesem Match echter Endspielcharakter mit Endzeitwirkung um die deutsche Senioren-Mannschaftsmeisterschaft 2016 zu. Entsprechend motiviert gingen die Schollbacher zur Sache. Wenn man bedenkt, dass der kurzfristige Ausfall von Erdings Nr 1 Wolfgang Rothbacher eigentlich wenig Hoffnungen auf einen Podiumsplatz zuließen, muss man die grandiose geschlossene Mannschaftsleistung dieses Teams immens hoch bewerten. Die Dortmunder Vorstädter jedenfalls hatten letztlich nichts entgegenzusetzen. Ohne auch nur ein Spiel zu verlieren wurde der SRC Erding nach 2013 zum zweiten Mal deutscher Vereins-Mannschaftsmeister. Das abschließende Match gegen die „Chippendals“, seines Zeichens ein hochkarätige nationalweit zusammengewürfeltes Hybirdteam um Damen-Bundestrainer Uwe Peters diente lediglich der Feststellung, welches Team das Beste dieses speziellen Tournaments sein würde, sodass diese Niederlage zum Schluss nicht wirklich schmerzte und der Freude über den regulären deutschen Meistertitel keinerlei Abbruch tat.
Gleichzeitig schaffte es das ü50-Team „SSC South Squash Connection“ um SRC-Clubchef Klaus Herold ebenso aufs Treppchen. In der weiteren Besetzung mit Thomas Bezold / SC Würzburg, Oliver Janssen / HSC Tutzing und Manuela Kempf / RSC München schrammten die vereinten Süd-Squasher nur knapp am Titel vorbei. Nach einem souveränen Durchmarsch zum Gruppensieg brachte man dabei das Kunststück fertig, während der Endrunde zwar den späteren Meister „California Dream Team“ zu schlagen, aber aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses in der Endabrechnung doch nur mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen zu müssen.